31 Jahre am EvK: Krankenhaus-Seelsorgerin Karola Rehrmann verabschiedet sich mit Weihnachtsgottesdienst

Kein Kummer ist ihr fremd: 31 Jahre lang hat die Krankenhaus-Seelsorgerin Karola Rehrmann am EvK Herne schwerkranken oder sterbenden Menschen und ihren Angehörigen in schweren Stunden auf der Palliativstation Trost gespendet, sie beraten und unterstützt. Am Donnerstag, 21. Dezember, verabschiedet sich die gebürtige Wanne-Eickelerin um 15.30 Uhr mit einem Weihnachtsgottesdienst in der Kapelle des EvK Herne an der Wiescherstraße. In Zukunft wird sich die heute 62-Jährige auf ihre Arbeit als Koordinatorin beim Ambulanten Hospizdienst konzentrieren, wo sie als zertifizierte Trauerbegleiterin den Schwerpunkt Trauerarbeit verantwortet.

Ihre Arbeit am EvK Herne begann Karola Rehrmann am 1. Januar 1992, nur drei Monate vor der Eröffnung der Palliativstation, einer der ersten Einrichtungen dieser Art in NRW. Im Rahmen ihres Studiums der Sozial-, Religions- und Gemeindepädagogik hatte sie sich bereits intensiv mit hospizlichem Arbeiten und Palliativmedizin befasst. Ihre Diplomarbeit schrieb Rehrmann bereits in den 1980er Jahren über Trauer. „Diese Themen faszinierten mich von Anfang an“, sagt Karola Rehrmann rückblickend. „Menschen ganzheitlich zu betrachten und zu begleiten entsprach meinem christlichen Menschenbild.“ Außerdem reizte es sie, am Aufbau der damals neuartigen Station gestaltend mitzuwirken.

Von großer Dankbarkeit erfüllt
Von Anfang an widmete Karola Rehrmann die Hälfte ihrer Arbeitszeit der Seelsorge Schwerstkranken und Sterbenden auf der Palliativstation. „Menschen am Ende ihrer Lebenszeit begleiten zu dürfen, ist für mich bis heute ein einzigartiges Geschenk und erfüllt mich mit großer Dankbarkeit“, sagt Karola Rehrmann. „Ich durfte in Gesprächen, Ritualen und durch Zuhören Anteil nehmen. Ich durfte dicht an den Sorgen, Ängsten und auch froh machenden Momenten ,dran‘ sein, existenzielle und spirituelle Themen aufgreifen und Leben mit Brüchen und Grenzen wertschätzen. Das ist etwas ganz Besonderes und war für mein gesamtes bisheriges Leben prägend.“

Ohne Ehrenamtliche nicht möglich
Das Besondere an der Seelsorge auf einer Palliativstation sei die Arbeit in einem multiprofessionellen Team, so Rehrmann. Rehrmanns Aufgabe war es, gemeinsam im Team mit Haupt- und Ehrenamt und mit Patient*innen und Zugehörigen auszuloten, welche Art von Unterstützung und Begleitung in der momentanen Situation notwendig und hilfreich ist. Besonders dankbar sei sie für die enorme Unterstützung durch Ehrenamtliche bei den Angeboten für Patienten und Angehörige. Karola Rehrmann: „Ob Gedenkgottesdienste, Sommertreffen oder Öffentlichkeitsarbeit: Ohne ihre wertvolle Arbeit wäre vieles nicht möglich gewesen.“

Kürzer treten und die Welt bereisen
Nach ihrem Abschied aus dem Krankenhaus möchte Karola Rehrmann „etwas kürzer treten“. Sie freut sich auf Reisen um die Welt, die sie bereits in der Vergangenheit zum Beispiel nach Australien und Island führten. Der hospizlichen Versorgung von Menschen am Ende ihrer Lebenszeit bleibt Karola Rehrmann als Koordinatorin beim Ambulanten Hospizdienst aber auch weiterhin verbunden. „Das ist meine Berufung, dafür brenne ich“, sagt sie. In Zukunft will sie ihr Engagement in der Öffentlichkeits- und Netzwerk-Arbeit für eine gute palliative Versorgung in und um Herne verstärken.

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