Ankommen, innehalten und weitergehen: Trauernetzwerk Herne lädt am Sonntag, 27. März in die Matthäus-Kirche zu einem „bewegenden“ Nachmittag ein
Herne/Wanne-Eickel, im März 2022. Trauer gehört zum Leben. Jeder Mensch trauert anders und muss seinen eigenen Weg finden, um mit der Lücke, die der Verlust eines geliebten Anderen hinterlassen hat, leben zu können. Das Trauernetzwerk Herne lädt am Sonntag, 27. März, dazu ein, sich unter dem Thema „Stationen auf dem Trauerweg“ mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen. Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr im Gemeindezentrum Matthäuskirche, Bismarckstraße 98a, in Herne. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Bei „Stationen der Trauer“ handelt es sich um einen Trauerparcours, den das Netzwerk für diesem Sonntag in der Matthäuskirche aufbauen wird. „Der Parcours orientiert sich an dem vielschichtigen Erleben von Trauer. Er ermutigt, die unterschiedlichen Gefühle zuzulassen und zu durchleben“ sagt die Seelsorgerin Karola Rehrmann, Sprecherin des Trauernetzwerkes. Bei der letzten der neun aufgebauten Stationen können die Trauernden erfahren, dass eine Zeit kommen wird, in der der Verlust nicht mehr als so schmerzhaft empfunden wird. Der Verlust bleibt aber Teil des Lebens. Karola Rehrmann: „Ankommen, Innehalten und Weitergehen – darum geht es.“
Hoffnung auf Neuorientierung und Akzeptanz
Die Gäste treffen sich zunächst im Gemeindehaus der Matthäuskirche bei Kaffee und Kuchen. Anschließend werden sie von den Netzwerk-Mitgliedern in Kleingruppen durch den Trauerparcours geleitet. Die einzelnen Stationen thematisieren Trauerphasen wie Schock, Gefühlschaos, Angst, Rückzug und Suche. Die Teilnehmenden lesen die dazugehörigen Texte. Sie bewegen sich durch den Altarraum, balancieren auf einem Seil, steigen hinauf zur Empore oder können ihre Wut frei herauslassen. Der Parcours endet mit einem Blick auf Kreuz, Osterkerze und Blumen in der Hoffnung auf Neuorientierung und Akzeptanz. Danach gibt es bei einem erneuten Zusammenkommen im Gemeindehaus die Möglichkeit zur Reflexion des Erlebten.
20 Jahre TrauerNetzwerk
Das ökumenische Trauernetzwerk wurde 2002 gegründet und feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Im Trauernetzwerk haben sich u.a. Vertreter*innen der Krankenhausseelsorge, der Gruppe „Trauernde“ der Caritas Herne, der Seniorenberatungsstellen sowie Ehrenamtliche aus den Kirchengemeinden zusammengeschlossen. Ziel der Initiative ist es, sich als Trauerbegleitende in Herne und Wanne-Eickel besser kennenzulernen, sich gegenseitig in der Arbeit zu unterstützen und einen besseren Informationsfluss nach innen und außen zu gewährleisten. Regelmäßig im März lädt das Trauernetzwerk zu Gottesdiensten ein, die sich dem Thema Trauer stets auf eine „etwas andere Weise“ nähern. Die letzte Veranstaltung dieser Art fand unter dem Titel „Bruchstücke meines Lebens“ am 8. März 2020 statt.
Im Bild (von links):
Marianne Michel (Palliativpflegekraft, Trauerbegleiterin im Hospiz Recklinghausen),
Sigrun Fidora (Seniorenberaterin in Herne-Baukau),
Karola Rehrmann (Seelsorgerin, zertifizierte Trauerbegleiterin und Koordinatorin beim Ambulanten Hospizdienst Herne),
Ilse von der Beeck (Palliativpflegekraft, Trauerbegleiterin im Lukas-Hospiz Herne),
Dr. Bernhard Müller (Diplom-Theologe, Trauerbegleiter bei der Caritas Herne)
Silke Gregor (Trauerbegleiterin in der Petrus-Kirchengemeinde Herne). Foto: Trauernetzwerk