Vier weitere Patientenzimmer – Skywalk verbindet Gebäudeteile – Seminarräume für Medizinstudierende im Sockelgeschoss
Herne, 31. August 2022. Balkone für die Patientenzimmer, ein Skywalk als direkte Verbindung zwischen bestehender und neuer Palliativstation, ein Seminarbereich mit gläsernen Fronten – so wird sich der neue Anbau am Evangelischen Krankenhaus Herne ab Mai 2023 rein optisch darstellen. Am 31. August wurde dafür der Grundstein gelegt. Den Löwenanteil der rund 2,5 Mio. Euro Kosten bestreiten die Ev. Krankenhausgemeinschaft und das EvK – in der Summe ist die Sanierung der bestehenden Station enthalten. Einen wichtigen Beitrag leistet auch der Förderverein Palliativstation im EvK Herne und Ambulanter Hospizdienst e.V. : Durch Spenden finanziert er die Innenausstattung der neuen Station.
Insgesamt 360 Quadratmeter neue Fläche werden durch den Anbau geschaffen. In der oberen Etage entstehen vier neue Patientenzimmer, alle mit Bad und Balkon, sowie ein für Angehörige und Patient*innen nutzbares Wohnzimmer mit gemütlichem Sitzbereich und einer Kaffeebar. Die bestehende Station im Hauptgebäude und die neue Station werden direkt verbunden durch einen Skywalk. „Wir wollen Lebensqualität in allen Lebenslagen ermöglichen“, sagte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda bei der Grundsteinlegung. „Dazu zählt auch der Ausbau unserer Palliativ- und Hospizkultur, sie gehört zu den wichtigsten psychosozialen Versorgungsangeboten unserer Stadt.“
Die Innenausstattung übernimmt der Palliativ-Förderverein. Zu diesem Zweck hat er auf Anregung von Schirmherr Thorsten Kinhöfer die Aktion „Wir sind palliativ“ gestartet. Alle, die sich für den Palliativgedanken stark machen wollen, sind aufgerufen, für dieses Projekt zu spenden. „Jeder Beitrag hilft“, betont Frank Obenlüneschloß, Vorsitzender des Fördervereins. „Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, sich an unserer Spendeninitiative zu beteiligen.“
Das Sockelgeschoss ist bestimmt für die Ausbildung von Medizinstudierenden bzw. die Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten. Hinter gläsernen Fronten liegt ein größerer Saal, der sich in drei Räume abteilen lässt, sowie ein zusätzlicher separater Sitzungsraum. In Kombination mit einer hochwertigen Medienausstattung, die in Abstimmung mit der Fachschaft Medizin der Ruhruniversität Bochum ausgewählt wurde, entstehen optimale Bildungsbedingungen.
Sowohl die Förderung des medizinischen Nachwuchses als auch die Erweiterung der Palliativstation hat an der Wiescherstraße Tradition. „Vor 30 Jahren war das EvK Herne eines der ersten Krankenhäuser in Deutschland, das eine eigene Palliativstation einrichtete. Doch nach wie vor fehlen in unserer Region Palliativbetten. Damals wie heute möchten wir durch unser Engagement für die Palliativmedizin ein Zeichen setzen“, erklärt Heinz-Werner Bitter, Geschäftsführer der Ev. Krankenhausgemeinschaft.
Gemeinsam mit OB Dr. Dudda, Pfarrer Frank Obenlüneschloß und Dr. Barbara Lubenow, der ärztlichen Leiterin der Palliativstation, legte Bitter den Grundstein für den Erweiterungsbau. Eine Zeitkapsel bewahrt darin neben einigen Münzen und einer aktuellen Tageszeitung auch einen Baustein der Spendenaktion „Wir sind palliativ“ und ein Exemplar der von der Stadt Herne, dem Förderverein und dem Palliativnetzwerk Herne / Wanne-Eickel / Castrop-Rauxel unterzeichnete Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland.