Zum Fingerschnippsen gut: Gaststar Thomas Anzenhofer („A Tribute to Johnny Cash“) greift beim 2. Benefiz-Spargelessen im EvK Herne nach langer Pause erstmals wieder zur Gitarre – Eine neue Tradition begründet – Reinerlös geht an Ambulanten Hospizdienst.
(Alle Fotos: Lennard Lüning)
„I hear the train a coming“: Ungewohnte Klänge gab’s beim 2. Benefiz-Spargelessen des Fördervereins Palliativstation und Ambulanter Hospizdienst im Seminarzentrum des EvK Herne. Wo sonst Mediziner und Pflegekräfte fortgebildet werden, trat im Mai nach langer Bühnenpause der bekannte Bochumer Schauspieler und Sänger Thomas Anzenhofer auf. Unter dem Titel „Too old to die young“ präsentierte Anzenhofer, begleitet von Gitarrist Jürgen Klement, Ausschnitte aus seinem Erfolgsprogramm „A Tribute to Johnny Cash“ und las Texte zum Thema Wein. Die 80 Gäste waren begeistert.
Enge Verbundenheit mit Hospiz- und Palliativkultur
„Mit dem Benefiz-Spargelessen haben wir erfolgreich eine neue Tradition begründet, die wir auch in Zukunft weiterführen möchten“, sagte Pfarrer Frank Obenlüneschloß, Theologischer Direktor der Ev. Krankenhausgemeinschaft und Vorsitzender des Fördervereins, in der festlich geschmückten Räumlichkeit. Er blickte voller Freude auf die Erfolge der vergangenen Jahre zurück. Seit dem Jubiläumsjahr 2022 konnte der Förderverein unter dem Motto „Wir sind palliativ“ durch vielfältige Aktivitäten 250.000 Euro an Spenden für die Erweiterung der Palliativstation im EvK von sechs auf zehn Betten zusammentragen. Den im April feierlich eröffneten Neubau mit seinen markant orangefarbenen Außenfassaden hatten die Gäste beim Gang zum Spargelbüfett mit einem Blick durchs Fenster direkt vor Augen.
„Ein ermutigendes Zeichen“
Dr. Katja Vogelsang, die ärztliche Leiterin der Palliativstation im EvK Herne, wandte sich in einem Grußwort an die Gäste des Abends: „Ich möchte Danke sagen, dass es in Zeiten wie diesen ein so ermutigendes Zeichen wie die den neuen Erweiterungsbau gibt. Eine Palliativstation ist ein Ort, der für Menschlichkeit, Zuwendung und Nächstenliebe steht. Wenn das Leben schwierig wird, wenn die Perspektive fehlt, Angst im Mittelpunkt steht – dann ist es gut zu wissen, dass man an einem Ort wie diesem damit nicht allein ist.“
Reinerlös 2024 geht an Ambulanten Hospizdienst
Wie schon 2023 waren auch 2024 die Kosten des Spargelessens zu 100 Prozent durch Sponsoren gedeckt. Der Reinerlös des genussreichen Abends kommt in diesem Jahr dem Ambulanten Hospizdienst zugute. Seine wertvolle Arbeit stellte die Hospizdienst-Koordinatorin Karin Leutbecher vor. Der Hospizdienst verantwortet den Einsatz von rund 55 ehrenamtliche Zeitschenkerinnen und Zeitschenker, die Menschen am Ende ihres Lebens und ihre Angehörigen ambulant in Herne und Wanne-Eickel in ihrem eigenen Zuhause, im Pflegeheim oder bei Krankenhausaufenthalten begleiten, damit sie in dieser schweren Zeit nicht allein sind.
Spende sichert Arbeit des Dienstes ab
Durch Projekte wie „BankVerbindung“, ein Gesprächsangebot auf dem Südfriedhof, oder dem Treff „Cafe TODquatschen“ macht der Hospizdienst Mut, sich mit den Themen Sterben, Tod und Trauer auseinanderzusetzen. Das deutschlandweit einzigartige Angebot des Hospizdienstes, in Kooperation mit der VHS Herne Menschen im Rahmen eines Bildungsurlaubs auf den Umgang mit Schwerstkranken oder Sterbenden vorzubereiten, war in kürzester Zeit ausgebucht. Trotzdem ist die Arbeit des Dienstes auch nach mehr als 25 Jahren noch nicht zu 100 Prozent finanziert. Jedes Jahr muss neu gerechnet werden. Karin Leutbecher: „Wir haben uns sehr gefreut, dass der Erlös des diesjährigen Spargelessen dem Hospizdienst zugute kommen wird. Das wird uns sehr helfen. Die Spende trägt zur Absicherung unseres Dienstes bei und unterstützt uns bei der Weiterentwicklung. Dafür möchten wir allen Gästen – auch im Namen unserer Zeitschenkerinnen und Zeitschenker, der begleiteten Patienten und ihrer Angehörigen – von ganzem Herzen Danke sagen.“
Applaus für Spargelbüfett, Topservice und Wein-Startup „Veginoo“
Nach Musik und Grußworten rückte schließlich das reich bestückte Spargelbüfett in den Mittelpunkt des Abends, liebevoll zubereitet von den Köchen der Zentralküche der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft Herne | Castrop-Rauxel. Die Herren mit den weißen Mützen meisterten diese für sie eher ungewohnte Aufgabe genauso professionell und aufmerksam wie die Service-Kräfte der Hauswirtschaft, die als „Team Bordeaux“ am Ende des Abends von den Gästen einen Riesen-Dankeschön-Applaus und je eine Flasche Sekt erhielten. Für den passenden Wein zum Spargel sorgten Joline Surau und Jonas Wernsmann, die Gründer des jungen Herner Startups „Veginoo“, das die Gäste im Anschluss mit Kostproben der Weine junger Winzer erfreute.
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