Auf der Palliativstation ist Dr. Kristina Stiller „die Neue“, aber im Evangelischen Krankenhaus Herne ist ihr Gesicht wohl vertraut. Ob in der Chirurgie, wo sie ihre Ausbildung zur Fachärztin Chirurgie absolviert hat, oder in der Notaufnahme, wo sie mehrere Jahre zum Team gehört hat, im EvK ist Dr. Kristina Stiller wohl bekannt. Seit Anfang des Jahres verstärkt die Ärztin das Team der Palliativstation unter der Leitung von Dr. Katja Vogelsang.
„Als ich als junge Medizinerin mein praktisches Jahr gemacht habe, wollte ich unbedingt auf die Palliativstation. Von Anfang an war ich fasziniert von der Atmosphäre auf der Station, von dem Konzept der Palliativmedizin“, erzählt sie. Die intensive Auseinandersetzung mit dem einzelnen Patienten, der umfassende Blick auf den Menschen habe sie stark angezogen.
Deshalb war für sie von Anfang an klar, dass sie irgendwann im Zuge ihrer Laufbahn ihre Zusatzbezeichnung Palliativmedizin erwerben wollte. Als die Corona-Pandemie ausbrach, war der richtige Moment für sie gekommen und nun steht die Palliativmedizin beruflich für sie an erster Stelle. „Ich genieße es unglaublich, dem Menschen so nahe zu kommen und mich so intensiv um den einzelnen kümmern zu können“, sagt sie.
Während ihrer medizinischen Laufbahn war Dr. Kristina Stiller auch als niedergelassene Allgemeinmedizinerin in der Herner Innenstadt tätig. „Diese Zeit ist jetzt auch für meine Tätigkeit auf der Palliativstation sehr wertvoll für mich, da ich nun aus eigener Erfahrung beurteilen kann, in welchen Fällen die Versorgung eines Palliativpatienten im häuslichen Umfeld tatsächlich realistisch ist, welche Unterstützung aus Sicht eines Hausarztes tatsächlich leistbar ist“, erklärt sie.
Für den Umgang mit Patienten ist eine individuelle Ansprache wichtig, bei Palliativpatienten spielt sie eine zentrale Rolle. Das Leben am Lebensende ist eine ganz besondere Phase, Perspektiven ändern sich. „Dann ist nicht mehr das technische Gerät wichtig, sondern der Moment, wenn man auch mal die Hand eines Patienten hält“, berichtet Dr. Stiller. „Es ist wichtig, was der Patient will. Und da lerne auch ich jeden Tag neu hinzu.“